Bildquelle: kleiner-kalender.de --- Man, beziehungsweise frau, muss schon sagen: Hut ab vor dem noch amtierenden Bundespräsidenten Joachim Gauk ...
... der sich gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt in einer Schutzunterkunft in Berlin-Weißensee von einer weiblichen Expertengruppe zum Anlass des Internationalen Frauentages am 8. März zur Situation „Gewalt gegen Frauen in Deutschland“ und zur Lage in Frauenhäusern Informationen eingeholt hat. Dies hat noch nie zuvor ein Bundespräsident „gewagt“. Darum gebührt ihm mein Respekt, der mir leider gegenüber vielen anderen deutschen Politikern fehlt.
Gewalt gegen Frauen ist in Deutschland nach wie vor ein großes und weit verbreitetes Problem, das auch leider immer noch sehr schambesetzt ist. Nur die wenigsten Frauen zeigen ihre Peiniger an. So ist die Dunkelziffer, nicht nur in Deutschland, ziemlich hoch.
Hierarschisches Denken wird Männern unterschiedlichster religiöser Prägungen nicht selten schon in die Wiege gelegt. Veraltete Rollenmuster prägen nach wie vor – selbst im 21. Jahrhundert – vielfach das Denken unserer Gesellschaft.
Es besteht schon länger der Verdacht, dass Vieles, was Frauenbewegungen und einzelne Kämpferinnen für Frauenrechte an Gleichberechtigung in den letzten Jahrzehnten voran gebracht haben, im Sande verlaufen ist und nicht zu einem grundsätzlichem Umdenken in Sachen Gleichstellung der Geschlechter auf allen Ebenen der Gesellschaft geführt hat. Doch es ist auch wiederum viel durch den Einsatz von Frauenrechtlerinnen weltweit erreicht worden. Das darf man/frau nicht aus den Augen verlieren. Denn gerade diese Erfolge ermutigen zum Weitermachen.
Bundespräsident Gauck lässt sich aus dem Alltag der in Frauenhäusern engagierten Mitarbeiterinnen berichten. Was er dort gehört und gesehen hat, muss ihn schwer berührt haben. Vielleicht ist es auch schon das „sich Berühren lassen“ von unsäglichen Schicksalen derer, die Gewalt in der eigenen Familie und darüber hinaus erlebt haben, ein Anfang.
Vielleicht beginnt hier schon an diesem Punkt des „nicht mehr Wegschauens“ in uns allen eine Bewusstwerdung, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Vielleicht erkennen wir auch persönlich unsere Aufgabe im Kampf gegen dieses Unrecht der Gewalt an Frauen, das an ihnen begangen wird, nur weil sie Frauen sind.
Ich wünsche Ihnen eine Woche, in der Sie ihr Umfeld bewusst wahrnehmen.
Ihre
Danke für diesen berührenden Artikel. Gerade in diesen Tagen berührt es mich und es macht mich wütend, weil ich das Gefühl habe, dass vieles an erkämpften Rechten für uns Frauen wieder zerfliesst. Haben Menschen wie Trump und Erdogan damit zu tun? Aber all diese Männer haben Mütter und deshalb appeliere ich an die Mütter, zwischen Mädchen und Jungs keine Unterschiede zu machen und vor allem ihren Kindern Respekt und Achtung vor Mensch, Tier und der Schöpfung beizubringen. Das ist der Nährboden für Liebe, Liebe zu sich selbst und somit auch zum Nächsten. Wo Liebe ist, hat Gewalt keine Chance.
vom 20.03.2017, 09.20
Danke Marita für deine aufrüttelnden Worte zu meinem "Frauentag-Beitrag". Ja, vielleicht ist das der einzig wahre und beste Ansatz, den Müttern nahe zu bringen, keine Unterschiede in der Erziehung ihrer Kinder zu machen ...
Lieben Gruß
Gudrun