
Du, deutsche Seele, Du deutsche Seele, was hat man Dir nur angetan, dass Du dich klein und untertänig machtest? Wo ist Dein Geist den deine Ahnen in sich trugen und der ihnen Kraft verlieh, für ihre Rechte hart zu kämpfen, um das ihnen angetane Unrecht zu überwinden. Du deutsche Seele, wo ist Dein Kampfgeist nur geblieben? Du siehst nur zu, wie deine Heimat, dein einst so schönes Land, wie man es mit Füßen tritt und vor deinen Augen zusammenbricht. Du deutsche Seele was hat man Dir nur angetan? Steh endlich auf und zeige, dass Du zu kämpfen fähig bist, bevor der Feind dir alles raubt, was einst Dir gehörte. Lass es nicht zu dass Deine Kinder und Kindeskinder einmal klagend vor Dir steh` n, weil sie es nicht versteh` n, dass Du zu blind und satt gewesen, um die Gefahr zu sehen, die uns als Volk zu vernichten drohte. Doch Du sagst immer noch: Es wird so schlimm nicht kommen! Doch, du liebe Seele, es ist das Schlimmste schon längst eingetreten, dass Du deinen einst so reichen Geist nicht mehr lebendig hältst. DAS ist der Tod der schleichend schon von Dir Besitz ergriff. BEFREIE DICH und zeige Mut, bevor Du vor den Trümmern Deines Erbes stehst und Du nur noch ein Schatten Deiner selbst geworden bist, der Deinen Geist der Dichter und Denker - wie es einst mal war - hinter Mauern eingeschlossen hat. BEFREIE DICH! Gudrun Kropp
Der Mensch, als Ebenbild und Gedanke Gottes, ist der individuelle Ausdruck unseres Selbst, das es zu entfalten gilt.
Diese Ebenbildlichkeit geht vom biblischen Urtext der hebräischen Überlieferung eines elterlichen Gottesbildes aus, das auf der Vorstellung des göttlichen Prinzips des Männlichen und Weiblichen beruht, das ebenbürtig ist und nach dem auch die Menschen erschaffen wurden.
Das Weibliche, ist die dem Menschen zugewandte Seite Gottes. Auch als DU-alität zu verstehen, dass es zu allem eine zweite Seite gibt, die sich gegenseitig bedingen - voneinander profitieren, sich wechselseitig inspirieren und beeinflussen.
Die Naturwissenschaftlerin und Patriarchatskritikerin Dr. Kirsten Armbruster vertritt die These, dass das ursprünglich Göttliche immer die MUTTER = "Mater"-ie = lateinisch Mutter - war, weil in der Bauchhöhle der Mutter alles Menschliche ins Leben getragen wird, ob männlich oder weiblich. Die mütterliche Konnotierung mit Mutter Erde und Mutter Natur seien deutliche Verbindungen und Anzeichen dafür.
Der Wortstamm "Gott" ist im germanischen Raum entstanden. Das Wurzelwort "Guda" = germanisch, steht für männliche und weibliche Gottheiten. Nach der Zwangschristianisierung wurde aus dem heidnisch-germanischen "Guda", ein "Gott" - einseitig maskulin, um den christlichen Gott zu bezeichnen. Damit hatte das, was ursprünglich unter "Gott" verstanden wurde, eine völlige Veränderung erfahren. Das einseitig männliche Gottesbild, das sich im Patriarchat manifestierte, gab den Männern bis heute, Macht über Frauen zu herrschen und sie sich ihnen untertänig zu machen.
Durch diesen männlichen Machtmissbrauch wurde den Frauen weltweit unvorstellbares Leid zugefügt. Es sei daran erinnert, dass Frauen, insbesondere Hebammen und Heilfrauen, die über Wissen in Pflanzenkunde und Heilkunde verfügten, als Hexen beschuldigt wurden und einen grausamen Hinrichtungstod erleiden mussten! In 46 Ländern wie Papua-Neuginea, werden nach wir vor Frauen als Hexen stigmatisiert und auf unterschiedlichste qualvolle Weise zu Tode gefoltert.
Das hebräische Wort "ELOHIM" bedeutet Gott/Geheimnis und ist der häufigste Name für Gott, der in der hebräischen Bibel, Tanach - die kein neues Testament kannte, weil sie die jüdischen Heiligen Schriften sind, verwendet wird. Nach Verständnis der jüdischen Religionsphilosophie gibt es den Begriff "Altes Testament" nicht. Das Wort "Elohim" bedeutet wörtlich "Götter". Oft findet man daher auch den Begriff "Schöpfergötter" als Übersetzung von Elohim. Elohim ist eine Kombination aus dem Substantiv Singular & Substantiv Eloah, dem die Pluralendung/-im zugefügt wurde. Diese sogenannten Pluralpronomen bedeuten; "wir", "uns", "unser".
Wenn es in 1. Mose (Genesis) 1, 27 heißt: "Gott schuf den Menschen nach SEINEM BILDE und er schuf sie als Mann und als Frau", dann ist die vernünftige und "logische" Schlussfolgerung daraus, dass das Bild Gottes männlich und weiblich ist. Dieses Gottesbild widerspricht jedoch dem des christlichen, einseitig männlichen Gottesbildes. Anmerkung: "Logik" oder "logisch", von "Logos" abgeleitet, bedeutet: "Wort", "Sinn" und "Vernunft".
Die Frage ist: Wie konnte es zu dieser falschen Interpretation des Gottesverständnisses, den gesprochenen Worten bei der Schöpfung, die zur Lüge verdreht wurden, kommen? Denn die Aussage davor, in 1. Mose 1, 26: Und Gott sprach: "Lasst UNS Menschen schaffen nach UNSEREM BILDE, das UNS gleich sei", bestätigt noch einmal dieses Gottesbild des Männlichen und Weiblichen. Wer ist mit UNS gemeint, wenn Gott sie als Mann und als Frau erschuf? Der Schöpfer hat sich schließlich etwas dabei gedacht, als er seine Worte in dieser Formulierung wählte, denn er sagt nicht einfach lapidar: "Ich werde oder will jetzt mal Menschen schaffen!"
Die weibliche Gestalt der Weisheit korrigiert die Vorstellung eines einsamen, emotionslosen Gottes am Beginn der Schöpfung. Da ist jemand, die mit dem Schöpfer kommuniziert.
Vielleicht ...
"Vielleicht habe ich mir meinen Gott selbst erdacht, erträumt, erwünscht. Einen, der Gerechtigkeit bringt, Frieden, Liebe, Zusammenhalt.
Vielleicht ist dieser Gott in meiner Fantasie entstanden. Vielleicht wollte ich ihn mir so vorstellen, einen, der männlich und weiblich ist, einen, der das Schwache trägt, schützt und beachtet.
Vielleicht wurde aus meinen Gedanken die Vorstellung eines Gottes, der mir nahe ist, mit mir gemeinsam lacht und mit mir spricht, dem ich Fragen stellen kann und der mir antwortet.
Vielleicht ist dieser Gott, der in mir ist, auch ein individueller, einer der zu mir passt und sich durch mich zum Ausdruck bringen will?
Vielleicht ist dieser Gott, an den ich als Mensch glaube, eine kreative Erfindung meines eigenen Geistes, meines Höheren Selbst - ein Traum, den ich in mein Leben einlade, Gestalt in mir anzunehmen?
Vielleicht - oder vielleicht ganz sicher - ist die Sehnsucht nach einem Gott in jedem von uns angelegt, um uns auf die Suche nach diesem Gott, zu unserem Höheren Selbst, zu machen, um unsere eigene Realität zu erschaffen – um selbst Schöpfer und Gestalter unseres Lebens zu sein.
Vielleicht liegt der Schwerpunkt des wahren göttlichen Menschseins- und- werdens, darin, dass der individuelle Mensch, seine Göttlichkeit und damit seine ihm von Gott gegebene Macht erkennt?
Vielleicht liegt darin unsere Freiheit?
Vielleicht? Ja, darin liegt sie!
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2025 | Gudrun Kropp | Schongau
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